Rodgers und Adams – blindes Verständnis

Es war ein dramatisches Spiel und am Ende entscheidet Mason Crosby das Spiel für die Packers mit einem Field Goal aus 51 Yards. Dazu gekommen ist es erst, weil Aaron Rodgers mit 37 Sekunden auf der Uhr Adams für zwei Completions fand. Auch abseits der beiden Targets war es ein herausragendes Spiel von Adams und einmal mehr war die spezielle Connection zwischen Rodgers und Adams zu sehen. Einmal mehr geht der Blick in meiner Kolumne daher auf das Duo Davante Adams und Aaron Rodgers.

Adams zieht die Aufmerksamkeit auf sich

Es muss nicht unbedingt Adams selbst sein der einen Pass fängt. Die Niners sind hier in einer Zone Coverage mit zwei tiefen Safeties in der Mitte des Feldes (Cover-2). Adams läuft eine In-Route zwischen die Zonen der Safety und Linebacker. Weil er hinter Fred Warner frei wird, muss der tiefe Safety darauf reagieren und einen Schritt in die Mitte machen.


Rodgers ließt den Safety. Bleibt er tief, ist Adams in der Mitte offen. Macht er den Schtritt nach vorne kann er MVS anspielen. Und der Safety macht den Schritt nach vorne. MVS schlägt seinen tiefen Safety mit einer Post-Route und ist offen.

Neues First Down und ordentlich Raumgewinn für die Packers Offense!

It looks so easy

Der erste Touchdown der Packers kommt über ein ausgezeichnetes Play Design. Direkt an der Gaolline stehen Adams und Lazard auf der linken Seite. Adams geht pre Snap in Motion. Seine Jet Motion auf die andere Seite bricht er allerdings nach wenigen Metern ab.

Die Niners Secondary switchen die Coverage. Der Gegenspieler von Lazard geht mit Adams in Motion, der ursprüngliche Gegenspieler von Adams übernimmt Lazard. In dem Moment als Adams seine Motion abspricht erfolgt der Snap. Adams läuft zurück nach außen und bekommt sofort den Ball. Zu schnell für seinen Gegenspieler, der keine Chance hat in die Nähe des Balls zu kommen.

Lazard übernimmt den Block gegen den verbleibenden Gegenspieler und hat keine Mühe damit.
Kann ein Touchdown an der Goalline einfacher aussehen?

Blindes Verständnis

Nach dem Saints Spiel war immer wieder zu lesen, wie Rodgers Probleme mit Cover-2-Man-Coverage hat. Auch in der Kolumne zu Woche 1 hatte ich dies analysiert. Bietet die Defense dann aber im Laufe des Spiels eine Single High Coverage an, weiß Rodgers das zu bestrafen.

In diesem Fall blitzen die Niners und Rodgers hat nur seine fünf OLiner in Pass Protection. Der Ball muss entsprechend schnell raus. Der tiefe Safety versucht noch den Cornerback der hier gegen Adams steht zu unterstützen.

Letztendlich aber zu spät. Rodgers weiß wo der Ball hin muss. Zum Zeitpunkt des Bildes ist der Ball schon raus. Adams hat sich nicht mal umgedreht. Sein Gegenspieler sieht den Ball im Rücken nicht und Adams muss sich nur kurz umdrehen und schon ist der Ball da. Blindes Verständnis!

Single High again

Auch hier bieten die Niners Single-High Coverage an und die Packers nutzen es konsequent aus. Nur wenige Spielzüge nach dem zuvor gezeigten Beispiel. Der Safety bleibt in der Mitte des Feldes. Die Route von Tonyan hält ihn dort.

Außen hat also Adams ein sehr gutes Matchup mit dem Cornerback. Wie im Beispiel zuvor kommt der Ball schon raus, bevor Adams sich umgedreht hat.

Der Ball auf die Backshoulder sitzt perfekt und nur Adams hat überhaupt eine Chance den Catch zu machen.

Game Winning Drive

Wir springen in den letzten Drive des Spiels. Die Niners spielen hier mehrere sehr tiefe Zonen und sind insbesondere darauf bedacht, die Seitenlinie zu verteidigen. Cobb und Lazard laufen tiefe Routen und beschäftigen so die Safeties.

Adams findet in der Mitte den Sweat-Spot zwischen den Safeties und den Zonen der Linebacker. Der Cornerback hat gegen die In-Route von Adams keine Chance, da er primär außen verteidigt, um Adams nicht Richtung Seitenlinie laufen zu lassen.

Der Ball von Rodgers ist dann perfekt in die Schnittstelle. Über die Linebacker und vor die Safeties.

Das entscheidende Play

Auch hier eine ähnliche Situation. Die Niners sind drauf bedacht sich bloß nicht tief schlagen zu lassen und außerdem die Außenlinie dicht zu machen. Die Mitte des Feldes ist dadurch aber offen.

Hier spielen die Ninern eine Cover-2-Man Defense. Adams muss „nur“ seinen Verteidiger innen schlagen und wird offen sein. Die Safeties kommen zu spät nach vorne um entscheidend eingreifen zu können.

Das Passfenster für Rodgers ist riesengroß. Kein Problem den Ball auf Adams anzubringen. In beiden Situation Adams solche eins-gegen-eins Duell zu ermöglichen, haben die Packers konsequent bestraft.

Takeaway

Es war mal wieder ein herausragendes Spiel von Adams. Einmal mehr zeigt er wie wichtig und zuverlässig er für die Packers ist. Er ist DIE Anspielstation für Rodgers. Mit 18 Targets gegen die Niners übertrifft er alle anderen Receiver der Packers deutlich. MVS hatte die zweitmeisten mit insgesamt lediglich vier Targets. Dazu kassierte Adams im vierten Quarter diesen üblen Hit und konnte trotzdem im letzten Drive die entscheidenden Catches machen.

Rodgers kann Adams blind vertrauen und solange es die Packers schaffen Adams so in Szene zu setzen, ist es auch nicht verwerflich, dass die anderen Receiver so wenige Targets bekommen. Es werden aber auch wieder Defenses kommen, die Adams öfter in Double Coverage nehmen werden, oder allgemein mehr Qualität in der Secondary besitzen. Dann sind die anderen Receiver wieder mehr gefordert. Außerdem ist dann auch wieder Matt LaFleur gefordert über Play Designs Adams ins Spiel zu bringen.

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