Trade bezahlt gemacht?

Für viele Diskussionen sorgte in der Offseason der Trade für Randall Cobb. Einen Trade für einen 31-jährigen Wide Receiver, der den Zenit seiner Karriere wohl schon überschritten hatte. Ein Trade nur um Aaron Rodgers zufrieden zu stellen, nachdem die Offseason wohl nicht nach seinen Wünschen verlaufen war? Fact ist, ohne Rodgers hätte die Packers diesen Move wohl nicht gemacht.

In Woche 4 hat Cobb nun einen Teil des Tradevalues zurückgezahlt. Zwei Touchdowns, fünf Receptions für 69 Yards konnte Cobb im Spiel gegen die Steelers auflegen. Beeindruckend war hierbei, dass die Catches allesamt in extrem wichtigen Momentan kamen und damit letztendlich auch spielentscheidend. Grund genug die Performance von Cobb einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Third Down die Erste

3rd & 6 in der Hälfte der Steelers. Die Steelers schicken eine Cover-3 Zone Defense aufs Feld. Der First Down Marker ist an der 28 Yard Line. Mit den 4 Zonen in der Mitte des Feldes verteidigen die Steelers den First Down Marker. Die zwei Linebacker zu Beginn des Spielzugs noch an der Line of Scrimmage, dropen erst nach dem Snap in ihre Zone und versuchen so die Coverage lange zu verstecken.

Matt LaFleur hat in der Situation aber einen passenden Playcall und Cobb eine Route, die ihn zwischen den Zonen der Linebacker in der Mitte des Feldes frei werden lässt.

Adams ist am oberen Bildrand in Double Coverage. Cobb hat in der Mitte des Feldes zwischen den Zonen der Linebacker viel Platz. Die Safeties stehen zu tief um entscheidend eingreifen zu können. Easy First Down!

Gleiches Spiel nochmal

Gleicher Drive, aber zweites Quarter. Dritter Versuch am Rande der Redzone und noch vier Yards zu gehen. Kommt euch der Spielzug bekannt vor? Richtig, es ist das exakt gleiche Play wie das zuvor gezeigte. Zufall oder nicht, aber auch die Steelers spielen die gleiche Cover-3 Zone Defense wie im Play zuvor.

Wieder haben die Steelers ihre Linebacker zu Beginn des Spielzuges an der Line, um den Pass Rush anzutäuschen und die Coverage zu verstecken. Wieder dropen sie erst mit dem Snap in ihre Zones. Am unteren Bildrand Admas, der wie eigentlich das komplette Spiel, in Double Coverage genommen wird, bzw. sein Cornerback einen Safety über sich als Absicherung hat.

Wieder einfaches Spiel für Cobb, der sich zwischen die Zonen der Linebacker in der Mitte des Feldes setzt und das neue First Down sichert. Weniger später läuft Rodgers in die Endzone zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Der Touchdown als Belohnung

Nach dem Fumble von Big Ben kommen die Packers kurz nach ihrem Touchdown wieder in guter Feldposition mit ihrer Offense aufs Feld. Wieder ist es Cobb aus dem Slot den Rodgers hier sucht.

Adams, sein ansonsten bevorzugtes Target, wieder mal in Double Coverage. Er sorgt jedoch dafür, dass der Safety auf der linken Seite des Spielfeldes die Mitte des Feldes frei gibt und Cobb hier ein One-One Matchup gegen seinen Mitspieler bekommt.

Cobb schlägt seinen Gegenspieler und hat Seperation zur Spielfeldmitte. Adams bindet beide Verteidiger außen und Cobb kann hier bei Third Down nicht nur das neue First Down holen, sondern vollendet den Turnover der Defense zum Touchdown.

Wieder aus dem Slot

Auch das vierte Play kommt aus dem Slot. Kaum erwähnenswert, dass es sich auch hier um einen dritten Versuch handelt. Die Steelers spielen eine Cover-2 Man Defense. Der Safety am unteren Bildrand doppelt Adams. Der zweite Safety hat daher das komplette Feld daneben abzudecken.

Cobb läuft eine Route aus dem Slot zwischen die beiden Safeties. Die Packers nutzen außerdem hier zum wiederholten Male Tonyan als zusätzliche Unterstützung für Nijman. Bevor Tonyan auf seine Route geht, shipt er Watt. Der wird dadurch kurz außer Tritt gebracht und Nijman hat Zeit sich gut zu positionieren. Er kann Watt daher gut kontrollieren und das verschafft Rodgers etwas mehr Zeit. In offensichtlichen Passing Downs ist das von den Packers jetzt sehr oft eingesetzt worden, achtet da während dem Spiel gerne mal drauf.

Cobb hat seinen Gegenspieler geschlagen. Der Safety erkennt das und arbeitet zurück in die Spielfeldmitte. Er kommt letztendlich hier aber zu spät. Cobb hat über die Mitte viel Platz und holt nicht nur das First Down, sondern auch viele Yards extra.

Takeaway

Es war das erste Spiel in welchem Cobb so prominent in Erscheinung getreten ist. Rodgers hat ihn bei den Third Downs bewusst gesucht und gefunden. Wenn Adams in diesen Passing Downs die Aufmerksamkeit der Defense auf sich zieht und zwei Verteidiger bindet, dann braucht Rodgers eine andere zuverlässige Anspielstation. Diese hat er mit Cobb aus dem Slot nun offensichtlich gefunden. Das Verständnis der beiden untereinander muss an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden.

Spannend dabei auch, dass die Catches alle über die Mitte kamen. Eine Region des Feldes, die Rodgers ansonsten gerne meidet. Das war nicht nur letzte Saison auffällig. Hat ihm vielleicht einfach dieser Slot-Receiver gefehlt, auf den er sich blind verlassen kann? Wenn dem so ist, dann wird sich die Verpflichtung von Cobb als Volltreffer auszahlen.

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