Die Money-Plays gegen Cincinnati

Es war ein echter Krimi, welchen die Packers am Ende mit etwas Glück für sich entscheiden konnten. Eigentlich führt in dieser Green18 Ausgabe kein Weg an Davante Adams vorbei. Mit 206 Yards bei 11 Receptions, hatte er mal wieder ein Monsterspiel. Dennoch habe ich mich für drei andere Plays entschieden in der Hoffnung, dass wir über Davante Adams in dieser Kolumne noch häufiger sprechen können. Rausgesucht habe ich mir drei Money-Plays, welche in meinen Augen mit spielendscheidend waren.

Der Doesenöffner für die Offense

Das zweite Play der Packers im zweiten Quarter. Die Bengals haben im Drive zuvor gescored. Die bisherigen Drives der Packers Offense waren: Punt – Interception – Punt. Nach einem missglückten Screen Pass auf Aaron Jones sieht sich die Packers  Offense hier einem 3rd & 12 gegenüber. Es folgt das Play, welches wie ein Brustlöser für die gesamte Offense wirkte. Die Bengals spielen in dieser Situation mit zwei tiefen Safeties. Mutmaßlich spielen auch die Cornerbacks und Linebacker Zonen darunter. Eingekreist ist der Cornerback gegen Adams. Dieser kommuniziert vor dem Play mit dem Safety. Wer übernimmt Adams, wenn dieser aus der Zone des Cornerbacks rausläuft?

Doch die Kommunikation läuft schief. Nachdem Adams auf seiner In-Route in die Mitte des Spielfeldes läuft, bleibt der Cornerback in seiner Zone. Anders als von ihm erwartet, kommt der tiefe Safety aber nicht nach vorne, um Adams zu übernehmen.

Beide Safeties sind durch die  Post- und Corner-Route von Cobb und Lazard tief gebunden. In der Mitte des Feldes ergibt sich ein riesiges Passfenster. Nicht nur ein neues First Down, sondern auch 34 Yards Raumgewinn. Statt den Bengals hier wieder den Ball zu punten zu müssen und ggf. mit zwei Scores in Rückstand zu geraten, läuft Dillon wenig später in die Endzone zum Touchdown. Bis dato das explosivste Play der Packers in diesem Spiel, welches das Spiel zu diesem Zeitpunkt eng gehalten hat.

Old but Gold

Das nächste Money-Play stammt aus der Overtime. Nach dem verschossenen Field Goal der Bengals kommt die Packers Offense wieder an den Ball. Nach einem Incomplete Pass auf Adams, bringt das folgende Play die Packers wieder zurück ins Spiel und in die Nähe der Field Goal Range. Zusammen mit dem verschossenem Field Goal ein Momentum-Change. Die Packers spielen hier einen Screen Pass auf Oldie Marcedes Lewis, der perfekt ausgeführt wird.

Über die pre Snap Motion von Lazard schaffen die Packers Überzahl auf der rechten Seite. Gut zu sehen ist, wie die OLine (Lucas Patrick) hier unmittelbar nach dem Snap aufs Second Level kommt und als Vorblocker fungiert. Der Rest der OLine blockt nach links. Der Laufspielzug über Jones und ein Lauf nach links werden angetäuscht. Die OLiner bringen sich damit zwischen den Ball und die Verteidiger.

Der Rest ist dann einfach gute Execution. Die Blocks sitzen. Lewis lässt noch einen Verteidiger aussteigen und ist dann trotz seiner geringen Geschwindigkeit erst wieder in der Hälfte der Bengals zu stoppen. 20 Yards Raumgewinn und die Packers sind wieder fast in Field Goal Range.

Bester Wurf der Saison? – Worth his Money!

Das letzte Play ist dann absolute Extra-Klasse von Rodgers. Nachdem er im zweite Down gesackt wird, stehen die Packers außerhalb der Field Goal Range. In der Overtime sind noch knapp zwei Minuten zu spielen und der First Down Marker ist 16 Yards entfernt. Adams läuft links eine Curl-Route. Lazard läuft eine Post Route zwischen die beiden Zonen der Safeties. Das Target welches sich Rodgers hier aber wieder ausgesucht hat ist Randall Cobb.

Cobb läuft eine tiefe In-Route. Einer der Safeties reagiert auf die tiefe Route von Lazard. Der zweite Safety nimmt Adams in Double-Coverage. Die Linebacker in der Mitte des Feldes sind nicht tief genug. Sie reagieren auf die Checkdown Optionen auf Jones und Tonyan. Wie bereits häufig von der Offense genutzt, chippen Tonyan und Jones die Edge-Rusher nach dem Snap bevor sie auf ihre Route gehen. Ein häufig eingesetztes Mittel von Matt LaFleur in diesen klaren Passing Downs.

Cobb muss hier „nur“ seinen Gegenspieler innen schlagen. Das macht er dann mit seiner Route aber ausgesprochen gut! In der Mitte ergibt sich ein riesiges Passfenster für Rodgers. Dieses zu treffen sieht auf den ersten Blick aber einfacher aus, als es tatsächlich ist. Das Plays braucht aufgrund der Länge einige Zeit um sich zu entwickeln. Der Passrush kommt mittlerweile zu Rodgers durch und Rodgers wird den Ball mit Druck im Gesicht gerade noch rechtzeitig los, wie das folgende Bild zeigt.

Für ein neues First Down reicht es nicht ganz, aber das Play bringt die Packers wieder in Field Goal Range. Der Rest ist bekannt. Mason Crosby trifft nach drei Fehlversuchen den Gamewinner zum 25-22

Takeaway

Das letzte Play unterstreicht nochmals, wie wichtig Cobb für diese Offense sein kann. Ein Absolutes Money-Play! Die Connection der beiden hat einfach nicht gelitten und auch hier wieder ein verdammt wichtiger Moment, in welchem Cobb zur Stelle war. Auch wenn die Offense über weite Strecken des Spiels Probleme hatte ihren Rhythmus zu finden, so hat es am Ende doch knapp gereicht. Mitverantwortlich dafür die hier gezeigten Spielzüge.

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