Die Green Bay Packers sind zurück auf der Gewinnerstraße. Nach dem 28-31 Heimsieg gegen die Dallas Cowboys, kommen nun die 6-3 Tennessee Titans zum Thursday Night Football ins Lambeau Field. Viel Zeit für eine lange Vorbereitung bleibt den Jungs nicht, dass das Spiel aber in der kurzen Woche zu Hause stattfindet, ist allerdings ein Vorteil.
Nach 5 Niederlagen in Folge konnten die Packers zum ersten Mal in dieser Saison ein komplettes Spiel an den Tag legen und prompt den Favoriten aus Dallas besiegen. Mit 4-6 steht man immer noch möglichst ungünstig da, aber der Auftritt und die weit offene NFC, lassen die letzten Playoff-Hoffnungen noch nicht gänzlich sterben. Die meisten Fans fragen sich daher jetzt, ob ein Run the Table 2.0 möglich ist und die Packers hinten raus doch noch ihr Potenzial erreichen können? Eine Frage, die nur das Team beantwortet kann – Fakt ist, dass man in der Form vom Wochenende mit jedem Gegner mithalten kann, und Fakt ist auch, dass man sich nicht mehr allzu viele Niederlagen erlauben darf. Der Fokus ist klar, die Packers wollen “in the Hunt” bleiben.
Informationen zum Spiel
Das Spiel findet am Donnerstag, den 17.11.2022, im heimischen Lambeau Field in Green Bay, Wisconsin statt. Der Kickoff der Partie erfolgt in der Nacht zum Freitag um 02.15 Uhr deutscher Zeit. Die Thursday Night Football Spiele werden eigentlich auf Amazon Prime übertragen. In Deutschland wird das allerdings nicht passieren und somit wird das Spiel auf DAZN, sowie im Gamepass zu sehen sein. Das Originalsignal kommt eben von Amazon Prime und wird von Al Michaels und Kirk Herbstreit kommentiert. Die Buchmacher sehen die Green Bay Packers mit 3 Punkten als Favoriten der Partie und setzen das over/under auf 41.5 Punkte fest.
Embed from Getty ImagesBisherige Saison der Titans
Die Tennessees Titans stehen bei einem recht beeindruckenden 6-3 Record – ruft man sich noch mal ins Gedächtnis, dass sie die Saison mit 0-2 gestartet sind und dabei gar nicht gut aussahen. Der knappen 21-20 Niederlage gegen die Giants, folgte eine 41-7 Klatsche gegen die Buffalo Bills. Das Team von Head Coach Mike Vrable fing sich danach allerdings und konnte eine relativ leichte Stretch gegen die Raiders, Colts, Commanders (mit Wentz), noch mal Colts und Texans, erfolgreich gestalten. Danach gab es eine 20-17 Niederlage gegen die Chiefs, ehe man am vergangenen Wochenende mit einem 17-10 gegen die Broncos wieder einen Sieg einfahren konnte.
Die Titans Offense ist mit 281.7 Yards pro Spiel das schlechteste Team der NFL. Die 1334 Passing Yards werden nur noch von den Bears unterboten – fairerweise muss man sagen, dass Quarterback Ryan Tannehill aber auch einige Spiele verletzt passen und mit Malik Willis ein Rookie spielen musste, dessen Stärke eher die Beine sind. Mit 133 Rushing Yards pro Spiel befindet man sich in der Top 10 der Liga – die Offense erzielt im Schnitt nur 18 Punkte pro Spiel.
Die Defense wiederum lässt dafür auch nur 18 Punkte pro Spiel zu, findet sich aber mit 357.7 Yards pro Spiel im unteren Drittel der NFL wieder. Das große Problem liegt in der Passverteidigung, hier ist belegt mit 272.6 Yards pro Spiel den vorletzten Platz in der NFL, während man mit 85.1 Yards pro Spiel die zweitbeste Laufverteidigung der NFL stellt.
Injury Report
Die Packers hatten in den letzten Wochen viel Pech, was Verletzungen betrifft, aber in dieser Woche könnte es einige positive Nachrichten geben. Randall Cobb wird sehr wahrscheinlich von der Injured Reserve kommen und auch Linebacker De‘Vondre Campbell hat eine Chance wieder zu spielen, auch wenn er bisher nicht trainieren konnte. Die Liste der angeschlagenen Spieler ist elendig lang und dabei stechen besonders Bakhtiari und Jenkins heraus, die bisher gar nicht trainiert haben. Vermutlich reines Workload-Management und beide werden spielen können, aber trotzdem sollte man hier sein Auge drauf haben.
Bei den Tennessees Titans ist die Liste nicht viel kürzer. Auch hier sind viele Spieler angeschlagen, aber können vermutlich spielen. Cornerback Caleb Farley wurde kürzlich auf die Injured Reserve gepackt. Center Ben Jones konnte bisher noch nicht trainieren und droht mit einer Concussion auszufallen. Ebenso konnten Pass Rusher Bud Dupree und Kicker Randy Bullock bisher nicht trainieren.
Der Injury Report beruht auf die letzten offiziellen Meldungen der Teams von Dienstagabend.
Players to watch Titans
In der Offense der Tennessee Titans gibt es eigentlich nur einen Spieler, auf den man seine Augen richten sollte. „King“ Derrick Henry ist die One-Man-Show in dieser Offensive. Der ehemalige Heisman Trophy Winner und NFL Offensive Player of the Year, steht nach 9 Spielen schon bei knapp 1000 Yards auf dem Boden. Mit 102 Yards pro Spiel und 9 Touchdowns ist er on Pace für gut 1700 Yards und 16 Touchdowns. Jetzt wartet noch ein dankbares Matchup auf ihn…
Embed from Getty ImagesIn der Defense der Titans sticht bisher Defensive Tackle Jeffrey Simmons heraus. Er bringt es in 8 Spielen bisher auf starke 5.5 Sacks, 30 total Tackles und 1 Forced Fumble. Wenn er gegen die Packers wieder spielen kann, ist er sicherlich einen Blick wert. Ansonsten lohnt es sich auch einen Blick auf Denico Autry zu werfen. Der Defensive End findet sich mit 7 Sacks und 45 Pressures in den Top 10 der NFL wieder und weiß, wie man zum Quarterback kommt.
Players to watch Packers
Aufseiten der Offense werden natürlich alle Augen auf einen Spieler gerichtet sein: Christian Watson. Kann der Rookie Wide Receiver sein Breakout-Game wiederholen und sich Stück für Stück zu Aaron Rodgers go-to Guy entwickeln? Die 4 Catches für 107 Yards und 3 Touchdowns kann man sicher nicht jede Woche erwarten, das wäre nicht fair – aber, dass er weiterhin eine prominente Rolle in der Offense einnehmen wird, kann man schon erwarten.
Aufseiten der Defense verhält es sich eigentlich ziemlich ähnlich. Nachdem Stokes für die Saison raus war, Douglas seinen Platz Outside eingenommen und Savage dessen Position im Slot übernommen hat, war der Weg für Rudy Ford auf Safety frei. Jeder dachte, dass Ford als Special Teamer von den Jaguars kam, aber der Safety konnte gelegentlich schon zeigen, dass er durchaus auch für größere Aufgaben gemacht wurde. Als klarer Starter konnte er sofort liefern und mit 2 Interceptions den Sieg mit sichern. Es wird spannend zu sehen sein, ob Rudy Ford jetzt nachhaltig überzeugen kann und das nicht nur eine Eintagsfliege war.
Ways to Win
Aus den oben genannten Statistiken lässt sich sehr gut ableiten was die Packers Offense tun muss, um die Titans vor Probleme zu stellen. Sie müssen den Ball passen. Die schnellen Pässe sind ein ideales Mittel um den Pass Rush vom Rodgers fernzuhalten. Interessant wird das Matchup an der Line of Scrimmage – gewinnt die Packers dieses, dann sollte die Offensive funktionieren. Auch wenn die Titans eine Top Laufverteidigung haben, bleibt der Lauf essenziell für die Packers.
Die Defense muss sich natürlich auf Derrick Henry einstellen und einen Safety zusätzlich in die Box stellen. Das Laufspiel zu stoppen, ist das A und O zum Erfolg. Der gefährlichste Wide Receiver ist Robert Woods und sollte mit Jaire Alexander zu kontrollieren sein. Am Ende baut bei den Titans aber alles über den Lauf auf – rennen sie uns über den Haufen, wird sich auch das Playbook für das Passspiel öffnen.
Prediction
Die Packers in diesem Jahr zu predicten, ist gar nicht so einfach und so verhält es sich auch mit diesem Spiel. Man kann auf alle Fälle ein enges und ausgeglichenes Spiel erwartet. Die Packers werden Probleme haben, Henry zu kontrollieren, aber werden im Passspiel Turnover kreieren und somit den Unterschied machen. Die Offense könnte wider Erwarten mit dem Laufspiel überraschen und es Aaron Rodgers und Matt LaFleur so deutlich einfacher machen, als wenn man sich nur auf das Passspiel fokussieren kann.
Mein Tipp: 21-17 Packers
Ein Gedanke zu “In the Hunt – Week 11 vs Tennessee Titans”