Upside Down – Week 11

Vom Regen in die Traufe ist wohl das passendste Sprichwort nach der Niederlage am Donnerstag gegen die Tennesse Titans. Tobi hatte alles dazu in seiner Review zusammengefasst. 17-27 war das Endergebnis, welches die aufgekommenen Hoffnungen nach dem Sieg gegen die Dallas Cowboys in der Vorwoche nun wohl endgültig zerschlagen hat. Man braucht jetzt fast schon 6 Siege aus den letzten 6 Spielen um noch die Playoffs erreichen zu können. Der eine mag dran glauben, aber der andere tut es nicht. Doch bevor wir dazu kommen was vielleicht noch kommen wird, schauen wir wie immer auf die vergangene Woche zurück und werfen einen Blick auf die Tops und Flops aus Week 11 in einer neuen Episode Upside Down.

Die Tops der Woche

Das Phänomen

David Bakhtiari ist ein besonderer Spieler. Nach seiner langen Leidenszeit mit der Knieverletzung ist Bakhtiari aus diesem Team einfach nich wegzudenken. Bakhtiari ist nun über Wochen wieder der beste Offensive Lineman im Packers-Team. Dies belegen auch die PFF Grades über diesen Zeitraum. Bakhtiari erhält mindestens überdurchschnittliche Gesamtgrades und im Pass-Blocking fast jedesmal Elite-Grades – und das, obwohl er teilweise in der Woche überhaupt nicht trainiert. Sein Knie wird wohl nie wieder das alte werden und gewissen Belastungen nicht standhalten. Bestes Beispiel war in Detroit, wo es ihm auf dem Turf nicht so gut erging. Seitdem konnte “DBakh” aber alle Snaps spielen und es hilft diesem Team enorm weiter – auch, wenn er nicht mehr der Alte ist und eingeschränkt trainiert. Sein Talent ist trotzdem Woche für Woche spürbar. Phänomenal!

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Der Erfinder des Lambeau Leaps

LeRoy Butler ist ein Hall of Famer und das völlig zurecht. Der ehemalige Safety bestritt für die Packers von 1990-2001 insgesamt 181 Spiele. Er sammelte 38 Interceptions, forcierte 15 Pass Deflections und 13 Fumbles. Zudem sammelte er 889 Tackles davon 10 for loss. Butler spielte nie für eine andere Franchise und ist bekannt als Erfinder des Lambeau Leaps. Nach einem von ihm forcierten Fumble, der in Reggie Whites´Händen landete bis dieser den Ball wieder zu Butler zurückwarf, erzielte Butler einen Touchdown, warf den Ball zu Boden, zeigte auf die Tribünen und sprang in die Menge. Dies geschah im Jahre 1993 und ist bis heute ein Must-Do für die Spieler die einen Touchdown erzielen. Butler wurde in der Halbzeitpause von den Packers nochmals gewürdigt, indem sein Name im ehrwürdigen Lambeau Field verewigt wurde. Als erst 28. Spieler überhaupt. Eine wohl verdiente Ehre!

Die Erfindung des Lambeau Leaps

Living on the Edge

Preston Smith hat eine schwere Aufgabe bekommen. Er muss den Job als Edge-Rusher Nr. 1 von Rashan Gary übernehmen, der ja bekanntlich den Rest der Saison verpassen wird. Nach einem guten Saisonstart ist Preston zwischendurch abgetaucht, doch am Donnerstag, übrigens seinem Geburtstag, war auf ihn wieder Verlass. Mit 1,5 Sacks gegen Titans Quarterback Ryan Tannehill, hatte Smith für Furore gesorgt und sorgte auch in der Run-Defense mit 5 Tacklen (1 for loss) mit dafür, dass Star-Running Back Derrick Henry zu großen Teilen in Schach gehalten werden konnte. Preston musste einen Upstep für das Team machen und hat eindrucksvoll bewiesen, dass man sich auf ihn verlassen kann.

Preston Smith Sack vs Tennesse

Eine starke Gruppe

Jahrelang haben die Packers den Wert von Linebackern nach ganz unten in ihrem Depth Chart gepackt. Seit dem Trio Hawk/Barnett/Bishop wartete man vergeblich auf etwas ähnliches. Nun haben wir ein wirklich vielversprechendes Quartett. De´Vondre Campbell ist zwar derzeit verletzt, doch mit einem formstarken Quay Walker, einem sehr soliden Krys Barnes und einem aufstrebenden Isaiah McDuffie, sieht diese Positionsgruppe wirklich richtig gut aus. Krys Barnes war am Donnerstag mit einer PFF Grade von 83,1 der beste Defensiv Spieler der Packers. McDuffie gelang dies schon vor zwei Wochen gegen die Detroit Lions. Linebacker ist eine Position wo sich die Packers in Zukunft, in Richtung Draft keine Gedanken machen müssen. Ein weiterer Linebacker in Runde 1 oder Runde 2 würde mit Sicherheit den ein oder anderen von euch endgültig in die Hölle schicken. Und gerade am Donnerstag gegen Derrick Henry, waren die Linebacker in der Run-Defense gefragt und haben abgeliefert.

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Die Flops der Woche

Unspecial Teams

Die Special Teams waren eines der Hauptthemen für General Manager Brian Gutekunst in der Offseason. Sie sollten vor allem mit der Verpflichtung vom neuen Coordinator Rich Bissacia verbessert werden. Doch am Donnerstag konnte man davon überhaupt nichts spüren. Im Return Game scheint man mit Keisean Nixon jemanden gefunden zu haben nach der Entlassung von Amari Rodgers. Doch mit Blick auf den Rest kommt man ein wenig ins schaudern. Ein geblockter Extrapunkt-Versuch, ein Mason Crosby mit viel zu kurzen Kick-Offs und ein zu kurz puntender Pat O´Donnell und wieder einmal unnötige Strafen. Dieses Thema holt uns immer wieder ein. Auch wenn man bedenken muss, dass ein Neuaufbau seine Zeit braucht, läuft es trotzdem wieder drauf hinaus eine der schlechtesten Special Teams der NFL zu stellen.

Secondary Meltdown

Die Packers hatten den Gameplan Derrick Henry zu stoppen und die Titans zum Passspiel zu zwingen. Ein guter Gameplan, wenn man die bisherigen Spiele der Titans hinzuzieht. Doch wenn man diesen Gameplan komplett durchziehen will, dann muss die sogenannte “Top Secondary” auch funktionieren. Und das tat sie nicht. Immer wieder waren Passempfänger der Titans teilweise völlig frei. Zudem wurde bei 3rd & long immer wieder darauf entschieden, Off- oder/und Zone-Coverage zu spielen. Wir haben schon oft thematisiert, was wir davon halten. Coaching-Sache! Aber am Donnerstag waren auch in Man-Coverage teilweise haarsträubende Fehler dabei, die in Busted Coverages endeten. Davon gab es am Donnerstag einige Situationen zu beobachten. Von einer der besten Secondarys in der NFL, war davon aber nichts zu sehen. Falsche Calls, Falsche Reads, Falsche Entscheidungen und Miscommunication, die es den Titans sehr leicht gemacht hat den Ball durch die Luft zu bewegen.

Ein Beispiel für ein Busted Defense Play der Packers

What are you Doing Mr. Rodgers?

Aaron Rodgers hatte am Ende kein gutes Spiel gegen die Titans. Vor allem im vierten Abschnitt des Spiels unterliefen ihm doch einige Plays, die er eigentlich mit verbundenen Augen spielen kann. Einige seiner Würfe waren doch ziemlich Off-Target. Allen Lazard verfehlte er bei 3rd recht deutlich und ein Ball, ebenfalls auf Lazard, ging deutlich über die Größe der Nr.13 hinaus. Auch Sammy Watkins war in einer Situation völlig frei, doch auch da traf Rodgers ihn nicht. Zudem stand ein völlig freistehender und winkender Christian Watson nahe der Sideline. Rodgers räumte diese Fehler nach dem Spiel aber auch ein, allerdings schob er das ein wenig auf den Wind im Lambeau Field. Ob dem so war, ist schwer zu beurteilen doch war dies auch nicht das erste Spiel unter schwierigen Bedingungen dort. Auch seine Daumenverletzung wurde mit ins Spiel gebracht, aber diese Verletzung hatte Rodgers auch schon gegen die Dallas Cowboys und hat abgeliefert. Am Ende stehen die Zahlen die belegen das “A-Rod” kein gutes Spiel hatte.

Christian Watson wide open

Allerlei Offense

Aber auch abseits vom Quarterback lief es in der Offense nicht so wirklich rund. Man konnte den Lauf nicht etablieren, auch wenn des gegen eine der besten Run-Defenses der NFL ging. Dem stand dort aber auch eine der schlechtesten Secondaries der NFL gegenüber. Zumindest was die Zahlen der Passing Yards angeht. Es fehlte ein wenig der Plan B, falls der Run nicht funktioniert. Er funktionierte nicht, und das Passspiel nicht ausreichend. Am Ende standen zwar 227 Yards und 2 Touchdowns auf der Habenseite, aber im Zusammenspiel eines nicht vorhandenen Laufspiel, viel zu wenig. Inwieweit das Playcalling von Matt LaFleur noch mit reinspielt, kann sich jeder selbst ausmalen. Diese Offense wirkte wieder ein wenig ratlos wie in den Wochen vor dem Sieg gegen Dallas. Es ist einfach nicht konstant.

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Gewinner der Woche

Unser Gewinner der Woche heißt Quay Walker. Unser Top-Pick aus dem diesjährigen Draft, findet so langsam in die Spur. Er spielte jetzt zum zweiten Mal in Folge ein starkes Spiel. Variabel einsetzbar und mit der richtigen Portion Effort, setzte er aber gegen die Titans noch mal eine neue Duftmarke. Seine Zahlen am Donnerstag: 0,5 Sacks, 12 Tackles, 1 Tackle for loss, 1 QB Hit. Zahlen können immer relativ sein, wenn sie nicht zum richtigen Zeitpunkt gesetzt werden. Quay Walkers wichtigsten Aktionen zusammengefasst in einem Tweet:

Verlierer der Woche

Sich auf einen Verlierer der Woche festzulegen, war schwierig und deswegen haben wir uns auf eine komplette Gruppe geeinigt. Die Verlierer der Woche heißen “Die Coaches”. Ob Headcoach Matt LaFleur, Offensive Coordinator Adam Stenavich, Defensive Coordinator Joe Barry oder Special Teams Coordinator Rich Bisaccia alle haben ihren Anteil dazu beigetragen, Verlierer der Woche zu werden. Eine inkonstante Offense, eine voll mit Talenten gespickt, aber vor die Wand gefahrene Defense und immer noch horrende Special Teams, sind das Ergebnis von 11 Wochen. Eine schwer zu ertragende Situation. Auf dem Bild, stellvertretend für alle, Matt LaFleur

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Dies war Upside Down zu Week 11. Diese Woche erwarten euch noch am Montag der Fragenaufruf für AskPackersGermany, am Mittwoch der reguläre Podcast und zum Wochenende hin eine neue Folge Enemy Territory in der Philadelphia Eagles Ausgabe. Artikelmäßig wird es eine ruhigere Woche, wir nutzen die Mini Bye um auch mal durchzuatmen bevor es in den Endspurt der Saison geht. Ansonsten bleibt uns treu, besucht uns auf unseren Social Media Kanälen und im Discord.

2 Gedanken zu “Upside Down – Week 11

  1. Junge junge junge. Ja das ist schon bitter mit anzusehen was da alles schief läuft.
    1. Spezial Teams noch immer scheiße
    2. Defense Coaching grausam
    3. Offense Play Calls überhaupt keine Anpassung oder Varianz/Überraschungen.
    4. A-Rod ausnahmsweise mal nicht in der Form seines Lebens um den Coaches den Arsch zu retten. Dafür fehlt dann auch ein Elite Receiver mit blindem Verständnis.

    Hier jetzt bekommt man eben viel auf den Tisch serviert was man immer vernachlässigt hat. Hoffentlich herrscht da auch mal ein gewisses Maß an Einsicht.

    Die Körpersprache von LaFleur und Rodgers sind auch nicht grade ermutigend für den Rest. Die Saison ist zum abhaken. Da hilft nur ein guter Draft und endlich mal etwas auf der Free Agency kotzen (offense). Auch wenn Rodgers ein kack Jahr hat, kann man solange er fit spielt ein Fenster für einen super bowl Schuss aufhalten.
    Mir persönlich ist ein super bowl und danach etwas schlecht lieber als immer relevant bleiben und nie einen Titel holen. Jetzt war das Team lange relevant holt einfach nichts.

    PS.: Geile Seite jungs. Ihr müsst viel populärer werden!

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