Jayden Reed – der flexible Alleskönner?

Zwei Zweitrundenpicks standen den Green Bay Packers im diesjährigen Draft, im Zuge des Aaron Rodgers Trades zur Verfügung. Bereits im Vorfeld kristallisierte sich schnell heraus, dass man diese zusätzliche Ressource in eine Waffe für den neuen Quarterback Jordan Love investieren sollte. Der Wide Receiver Raum war nach den Abgängen von Allen Lazard und Randall Cobb merklich ausgedünnt und die Packers reagierten am Ende mit einem Triple Down auf diesen Aderlass. Bevor Dontayvion Wicks und Grant Dubose von General Manager Brian Gutekunst gezogen wurden, wurde Jayden Reed in der zweiten Runde des Drafts auserkoren.

Spielerprofil Jayden Reed – Wide Receiver – Pick 50 Runde 2

Jayden Reed begann seine College Laufbahn 2018 bei Western Michigan und transferierte 2020 zu Michigan State. In seiner ersten Saison spielte er 12 Spiele in denen er 56 Receptions, 797 Yards und 8 Touchdowns sammeln konnte. Nach seinem Wechsel konnte er in der Saison 2020 bei 7 Spielen 33 Receptions, 407 Yards und 3 Touchdowns einheimsen. Im Jahr 2021 zeigte Reed´s Formkurve nach oben und er spielte eine starke Saison, mit 59 Receptions für 1026 Yards und 10 Touchdowns in 13 Spielen. In der Saison 2022 regressierte Reed ein wenig und kam in 11 Spielen auf 55 Receptions, 636 Yards und 5 Touchdowns. Zudem wurde er auch in den Special Teams als Punt Returner eingesetzt und erzielte insgesamt 3 Touchdowns. Reed wurde in Michigan sehr vielseitig eingesetzt. Ob als Slot Receiver, X-Receiver oder Returner, für Michigan State rotierte Reed regelmäßig an der Line of Scrimmage und war vor allem im Jahr 2021 die wichtigste Anspielstation.

Stärken

Jayden Reed ist ein explosiver Receiver der schnell auf Geschwindigkeit kommt. Sein Route Running ist nicht perfekt aber schon gut ausgebildet. Beim Combine testete Reed im 40 Yard Dash mit einer Zeit von 4,45 Sekunden. Die Packers haben selbst Reed´s Zeit gemessen und geben diese mit 4,37 an. Reed hat starke Beine, die es ihm ermöglichen, regelmäßig Tackles zu umgehen und sich auf dem Feld nach vorne zu Bewegen. Nach dem Catch schafft er es noch Yards rauszuholen und seine Geschwindigkeit hilft ihm dabei Verteidiger abzuschütteln. Mit seinem Speed kann er auch vertikal einsetzbar sein. Seine Short-Area-Quickness erlaubt es ihm bei kurzen Routen seine Bewacher abzuschütteln und Separation zu kreieren. Zudem hat er ein gutes Spielverständnis und findet gegen Zone Coverages immer wieder den “Sweet Spot” um ein leichtes Target für den Quarterback zu sein. Die neue Nummer Elf der Packers kann sowohl im Slot als auch Outside aufgestellt werden. Die Fähigkeiten für Contested Catches blitzen trotz seiner Größe von 5″10 hin und wieder auf was ein seinem guten Ball Tracking liegt. Reed´s größte Stärke ist aber seine Flexibilität, seine Vielseitigkeit. Ob als X-, Z-, Slot-Receiver, bei Jet-Sweeps oder Läufen aus dem Backfield kann er eine nicht zu unterschätzende Waffe sein. Gerade dann, wenn man es schafft ihn im Open Field den Ball in die Hände zu geben. Denn da ist er mit dem Ball in der Hand am gefährlichsten. Kurz gesagt. Reed ist ein Playmaker:

Schwächen

Etwas, was in Reed´s Spiel noch auffällt ist sein limitierter Catch Radius. Er bekommt manchmal die Hände nicht weit genug vom Körper weg, was eben diesen Radius derart einschränkt und es Verteidigern leichter macht, Pässe auf ihn zu verteidigen. Seine unterdurchschnittliche Armlänge trägt natürlich auch dazu bei. Zudem ist Reed mit 185 Pfund auch auf der leichteren Seite zu finden und das kommt seiner Play Strength nicht zugute. Auch im Blocking kann man aufgrund seines Frames nicht viel erwarten, auch wenn er da sehr gewillt ist. Gegen kräftigere Defensive Backs zieht er dann den Kürzeren. Auch Drops waren ab und an ein Problem, welche aber eher ein Konzentrations- als ein technisches Problem war. Reed ist kein Elite Athlet und von den Voraussetzungen her, ein sehr untypischer Pick für die Packers für einen Wide Receiver. Gegen Press Man Verteidigung muss er seinen Release noch verbessern, weil er körperlich dort Probleme gegen NFL-Verteidiger bekommen wird.

Erwartungen und Projection

Jayden Reed wird recht schnell eine Rolle im Scheme von Headcoach Matt LaFleur finden und einiges an Snaps bekommen. Er ist vielseitig einsetzbar, wird aber höchstwahrscheinlich meistens aus dem Slot agieren. Zudem kann er als der “Man in Motion” eingesetzt werden. Ähnlich der Rolle von Tyler Ervin aus der Saison 2020. Durch Reed gewinnt die Offense eine weitere flexible Möglichkeit, Jet-Sweeps und End Arounds weiterhin ins Spiel einzubauen und unausrechenbarer zu werden. Zudem kann Reed die Rolle des Chainmovers einnehmen und gerade gegen Zones Coverages ein Security Blanket für Jordan Love sein. Reed könnte eine produktive Saison vor sich haben, wenn er richtig eingesetzt wird. Er ist eine gute Addition zur Christian Watson und Romeo Doubs. Wenn Cornerback/Punt-Returner Keisean Nixon vermehrt als Nickelcorner eingesetzt wird, sind auch Punt- oder Kick-Returns möglich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert