Scouting Reports Draft 2024 – Defensive Line

Es geht munter weiter mit den Scouting Reports für den Draft 2024 in knapp einer Woche mit den Prospects in der Defensive Line. Wir haben euch bereits einige Positionsgruppen vorgestellt, diese findet ihr hier. Heute gehen wir in die Trenches auf der defensiven Seite und stellen euch die Spieler dieser Klasse, bis Runde Drei detaillierter vor und geben einen kurzen Überblick über weitere Spieler ab Runde Vier.

Die Packers haben mit Kenny Clark, Devonte Wyatt, T.J. Slaton, Colby Wooden, Karl Brooks und Jonathan Ford eine breite und gut aufgestellte Interior Defensive Line. Auf den ersten Blick gesehen, eine gut ausgewogene Gruppe, die erstmal keine zusätzliche Konkurrenz braucht. Doch erstens belebt Konkurrenz das Geschäft und zweitens fällt bei genauerer Betrachtung auf das Clark und Slaton in ihr letztes Vertragsjahr gehen und wir von Ford bisher einfach bisher noch gar nichts gesehen haben. Somit stehen für das Jahr 2025 mit Wyatt, Wooden und Brooks nur drei Spieler unter Vertrag. Die Verhandlungen mit Clark laufen, dennoch kann eine Addition in diesen Raum, durchaus eine Option für General Manager Brian Gutekunst werden.

Also werfen wir einen Blick auf eine eher durchschnittliche, aber interessante Draftklasse, die in allen Phasen des Drafts und für alle Einsatzgebiete im Bereich der Defensive Line etwas zu bieten hat.

Jer´Zhan Newton – Illinois

  • Größe: 6″2
  • Gewicht: 295 lbs.
  • Pass-Rush: 35 Pressures, 8 Sacks
  • Runstop-Rate: 7,4 %

Newton ist ein leichter Defensive Tackle dessen größte Stärke seine Handarbeit ist. Er wirkt eher wie ein überdimensionierter Defense End als wie ein klassischer Defensive Tackle. Dennoch gelingt es ihm konstant in der Defensive Line zu gewinnen, da er einige Pass-Rush Moves mitbringt. Durch seine angesprochenen starken Hände gelingt es ihm konstant seinen Gegenüber zu schlagen. Newton kommt zudem explosiv aus dem Snap und spielt jedes Play zu Ende. Auch gegen den Run konnte Newton überzeugen, auch wenn er nicht auf klassische Weise die Linie hält, sondern eher durch Gap-Shooting überzeugt. Daran müsste man bei ihm noch arbeiten. Seine größte Schwäche bleibt allerdings sein Frame, denn in Double-Team Situationen hat er nahezu immer das Nachsehen. Zudem fühlt er sich wohler aus der Mitte zu agieren und ein Herumschieben in der Line ist bei ihm ein Problem. Wird zum Start in der NFL ein effektiver 3rd Down Rusher sein, der aber die Upside hat noch stärker zu werden. Die Packers waren beim Illinois Pro Day und könnten Interesse haben.

Draft-Projection: Runde 1

Byron Murphy II – Texas

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  • Größe: 6″1
  • Gewicht: 308 lbs.
  • Pass-Rush: 39 Pressures, 6 Sacks
  • Runstop-Rate: 9,5 %

Murphy ist ein kleiner Spieler für einen Defensive Tackle, bringt aber etwas mehr Gewicht mit, ist aber sehr athletisch und war auf der berüchtigten Freak-List von Bruce Feldman zu finden. Er ist ein All-Around Spieler der sowohl im Pass-Rush als auch in der Run-Defensive einen Impact haben kann. Allerdings kommt Murphy im Pass-Rush eher mit roher Gewalt als mit einem Pass-Rush Skillset zum Erfolg. Er gewinnt dort mehr über seine physische Stärke und seiner Geschwindigkeit. Zudem hat er einen starken Antritt und setzt einen starken ersten Punch. In Run-Defense schafft er es mit seiner guten Balance, teilweise seinen Gegner einfach bei Seite zu schieben. An seinen Pass-Rush Moves muss er definitiv in der NFL noch arbeiten, aber er bringt alles es mit um ein Impact-Spieler werden. Murphy ist vielseitig in der Defensive Line einsetzbar und das macht ihn zu einem Three-Down Player von Anfang an in dieser Liga.

Draft-Projection: Runde 1

Braden Fiske – Florida State

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  • Größe: 6″5
  • Gewicht: 297 lbs.
  • Pass-Rush: 22 Pressures, 6 Sacks
  • Runstop-Rate: 9,1 %

Fiske´s Maße und Gewicht passen nicht so wirklich zueinander, er bringt aber eine sehr gute Athletik mit. Fiske hat seine Stärken klar im Pass-Rush. Er ist keinesfalls ein schlechter Run-Defender, dennoch jagt er lieber Quarterbacks. Er hat einen schnellen ersten Step und schnelle Hände, die ihm den nötigen Vorteil verschaffen. Da er aber für seine Größe relativ kurze Arme hat, bringt er leider keine guten Pass-Rush Moves mit. Er gewinnt aber durch seine Cleverness. Fiske hat einen unbändigen Motor und gibt kein Play auf. Er hat ein gewisses Gespür für die Entwicklung bei Rushing Attempts und jagt dem Ballträger auch über größere Distanzen hinterher. Er ist aber in der Run Defense teilweise nicht stark genug die Line zu halten und setzt sein Tackling oft von hinten. Zudem wird er auch von Offensive Linern gerne mal einfach weggeschoben. Fiske könnte ein stabiler 3rd Down Rusher sein und würde gut in eine 4-3 Front passen.

Draft-Projection: Runde 2

Kris Jenkins – Michigan

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  • Größe: 6″3
  • Gewicht: 305 lbs.
  • Pass-Rush: 18 Pressures, 2 Sacks
  • Runstop-Rate: 12,6 %

Jenkins ist der beste Run-Defender in dieser Defensive Tackle Klasse. Er ist körperlich gesehen unfassbar stark und schafft es auch gegen Double-Teams konstant seine Line zu halten. Zudem hat er schnelle Füße für seinen Frame und hat sehr gutes seitliches Movement, welches im erlaubt schnell in die Gap zu kommen und den Ballträger zu stoppen. Leider wird ihm da manchmal sein Tackling zum Verhängnis, an dem er auf jeden Fall noch arbeiten muss. Das muss er auch tun, wenn er auf dem nächsten Level im Pass-Rush effektiver werden will. Denn dort hat Jenkins recht wenig zu bieten. Ihm fehlt dort auch die nötige Explosivität und er kann sich manchmal aus Blocks von Offensiv Tackles nur schwer lösen. Weiter innen gegen Guards sieht das aber deutlich besser aus. Jenkins hoher Floor lässt ihn wahrscheinlich zu einem Early-Down Starter in der NFL machen.

Draft-Projection: Runde 2

Ruke Orhorhoro – Clemson

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  • Größe: 6″4
  • Gewicht: 295 lbs.
  • Pass-Rush: 21 Pressures, 5 Sacks
  • Runstop-Rate: 7 %

Orhorhoro ist ein ehemaliger Defensive End, der mehr Masse zugelegt hat, um in der Interior Line zu spielen. Seine Vielseitigkeit ist seine größte Stärke, denn er könnte dennoch Outside in einer 4-3 Defense zum Einsatz kommen. Im Pass-Rush gewinnt er oft über einen starken Bullrush und über seine Athletik. Er ruht sich aber oft auf diesen Traits aus und bringt keinerlei Pass-Rush Skill-Set außerhalb des Bullrushes mit. Für einen eher auf den Pass-Rush ausgelegten Spieler ist Orhorhoro aber auch ein solider bis guter Run Defender. Er lässt sich durch seinen starken Körper nicht so leicht aus dem Spiel nehmen und schafft es in die Gaps zu kommen. Orhorhoro ist zudem flexibel einsetzbar und kann bei Stunts ein gefährlicher Rusher werden. Er wirkt manchmal ein wenig steif im Blocking und kann so aus dem Spiel genommen werden und muss unbedingt an seiner Technik arbeiten. Orhorhoro ist ein Spieler, den man aufgrund seiner Upside pickt und ein wenig entwickeln muss. Anfangs in der NFL eher ein Rotational-Guy für 3rd Down Situationen.

Draft-Projection: Runde 2-3

Michael Hall jr. – Ohio State

  • Größe: 6″2
  • Gewicht: 280 lbs.
  • Pass-Rush: 27 Pressures, 2 Sacks
  • Runstop-Rate: 7,3 %

Beim ersten Blick auf die Daten von Hall fällt direkt auf das er sehr leicht ist, was darauf schließen könnte das er schnell und beweglich ist. Doch leider ist dies bei ihm nicht der Fall. Trotzdem ist er produktiv in seiner Weise das Spiel zu spielen. Er gewinnt im Pass-Rush über sein gutes attackieren der Gap. Hall hat gute Pass-Rush Moves die er in der richtigen Situation einzusetzen weiß. In der Run-Defense offenbart sich aber schnell sein geringes Gewicht, er schafft es nicht, sich in Blocking Situation zu lösen und wird komplett aus dem Play genommen. Hall ist zudem sehr inkonstant und ist oft von Play-Action geblendet. Seine Projection in der NFL kann aufgrund des Frames und den Schwächen in der Run-Defense, nur die eines Pass-Rush Specialists sein. Langfristig gesehen ist Hall ein reiner 3rd Down Pass-Rusher, aber dort kann er auch einen großen Impact haben. Hall war zum Top30 Visit in Green Bay.

Draft-Projection: Runde 3

T´Vondre Sweat – Texas

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  • Größe: 6″4
  • Gewicht: 362 lbs.
  • Pass-Rush: 29 Pressures, 2 Sacks
  • Runstop-Rate: 12,8 %

362 lbs sprechen bei Sweat für sich. Sweat ist monströs gebaut aber dafür erstaunlich beweglich. Er ist mitnichten nur ein Fleischberg, den man in die Defensive Line packt gegen den Run und ist ein guter Pass-Rusher für diesen Frame. Sweat spielt mit roher Power und hat einen extremen ersten Punch, der ihn direkt einen Vorteil gegenüber seines Gegners bringt. Er bringt vor allem recht gute Pass-Rush und Konteraktionen mit für einen Spieler dieser Größenordnung. In der Run-Defense ist er einfach nicht beiseite zu schieben und hält konstant seine Line. Allerdings fehlt im manchmal das Gespür für das Timing sich von Blocks zu lösen, um den Ballträger zu attackieren. Das größte Fragezeichen auf dem nächsten Level wird seine Kondition sein. Eher ein Early Down Defender trotz doch hoher Vielseitigkeit. Off-Field Issues sind auch ein Problem bei ihm, die ihn auf den Boards der General Manager fallen lassen könnte.

Draft-Projection: Runde 3

Tag Drei Optionen:

  • Brandon Dorlus – Oregon: athletischer und mit Power agierender Pass-Rusher, wenig Impact auf die Run Defense, Hohe Upside
  • Mekhi Wingo – LSU: kleinerer Pass-Rush Spezialist, keinen Impact gegen den Run, wird oft einfach weggeschoben
  • DeWayne Carter – Duke: Hoher Floor und könnte direkt Spielen, Sowohl im Pass-Rush und in Run-Defense einsetzbar, starker Bullrush
  • Maason Smith – LSU: Groß und Physisch, Hohe Upside, Pass-Rusher und weniger Run-Defender (war zum Top30 Visit in Green Bay)
  • Leonard Taylor III – Miami: athletisch und viel Power, Upside ist da, guter aber inkonstanter Run-Defender
  • Tyler Davis – Clemson: lange Krankenakte, guter Pass-Rusher, lässt sich oft simpel aus dem Spiel nehmen
  • Logan Lee – Iowa: Langfristiges Projekt, Gut in Pass-Rush aber auch gegen den Run
  • McKinnley Jackson – Texas A&M: Sehr agil und flexibel, sehr inkonstant
  • Keith Randolph jr. – Illinois: guter Pass-Rusher, wenig agil (war zum Top30 Visit in Green Bay)

Fazit

Die Defensive Line Klasse hat in allen Bereichen etwas zu bieten, auch wenn die Klasse im Großen und Ganzen eher durchschnittlich daher kommt. All Around Spieler, reine Run Defender oder Pass-Rush Spezialisten sind zu finden. Auch in den späteren Runden ist noch einiges an Value zu finden. Der Sweet Spot für die besten Defensive Tackle im diesjährigen Draft dürfte sich von Mitte der ersten Runde bis Anfang der dritten Runde einpendeln.

Für einen weiteren Austausch bezüglich der Packers oder des Drafts stehen wir euch natürlich auf den verschiedenen Plattformen wie Instagram, Facebook, X oder Discord zur Verfügung. Hört auch gerne in den Podcast rein, in dem wir euch auch verschiedene Postitionsgruppen auf die Ohren geben.

2 Gedanken zu “Scouting Reports Draft 2024 – Defensive Line

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