Packers Germany - NFL Draft

Scouting Reports Draft 2024 – Tight End

Ähnlich wie die Quarterbacks, die wir am Samstag hatten, ist auch diese Position für die Packers keine wichtige Baustelle. Durch den letztjährigen Draft (2. und 3.Runde) haben mit Luke Musgrave und Tucker Kraft zwei ordentliche Starting Tight Ends den Weg nach Green Bay gefunden. Zudem wurde Tyler Davis, der die komplette letzte Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses verpasst hat, ein neuer Vertrag (1 Jahr, 1,075 Mio.) gegeben. Außerdem ist noch Ben Sims da, der gegen Ende der letzte Saison einige Snaps als Blocker gesehen hat und jedes Spiel active war.

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Auf der anderen Seite ging mit Josiah Deguara auch ein Tight End, den die Packers 2020 in Runde 3 gedraftet haben und auch als Fullback fungieren konnte, in der Free Agency zu den Jacksonville Jaguars. Gerade was diesen Typ Tight End angeht, könnten die Packers gegebenfalls nochmal nachlegen, wenn auch eher gegen Ende des Drafts. Und da gibt es in dieser Draftklasse einige interessante Optionen.

Die diesjährige Tight End Klasse hat ein hervorragendes Talent und dahinter einige unfertige Talente ohne Elite Upside, aber mit dem Ausblick ein kompletter Starting Tight End werden zu können. Aber auch in der Breite ist diese Klasse eher eine der schwächeren. Ein komplettes Gegenteil zu letzterem Jahr, wo es sehr viele Tight Ends rund um Tag 1 und Tag 2 (1. – 3. Runde) gab, aber kein Elite Prospect.

Brock Bowers – Georgia

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Größe und Gewicht: 6ft4, 240lbs

Stats 2023: 10 Spiele, 714 Receiving Yards, 6 Touchdowns – PFF Grade 84,4

Brock Bowers ist eben dieses Elite Tight End Prospect. Seine Körpergröße ist nicht ideal. Aber sonst checkt er viele Boxes auf dem Scouting Sheet. Er hat sowohl an der Line, als auch im Slot oder ganz außen gespielt. Man kann ihn überall rumschieben und er kann von überall Gefahr entwickeln. Er hat eine super Balance und das hilft ihm auch bei schwierigen Catches (Contested Catches). Generell ist einer der besten Fänger in dieser Klasse. Zudem ist er bei Yards after Catch besonders gut.

Seine Athletik ist zwar nicht besonders, aber er ist ausreichend beweglich und hat eine gute Schnelligkeit. Darüber hinaus ist er als Blocker sehr erfahren und sowohl an der Line als auch als Run Blocker in Zone-Konzepten und open-field sehr starke Tackles setzen. Das ist etwas, was ihn von der Draftklasse deutlich abhebt. Seine Cuts wirken steif, dadurch kann er sich nicht so viel Platz vom Gegner schaffen, wie man sich wünschen würde. Und seine Schnelligkeit kommt erst bei längeren Distanzen zum Tragen. Die Explosivität ist dagegen nichts Besonderes. Durch sein Profil ist auch sein Route Tree, also die verschiedenen Routen, die er gut laufen kann, ziemlich limitiert.

Draftrunde: 1. Runde

Ta’Tavion Sanders – Texas

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Größe und Gewicht: 6ft4, 243lbs

Stats 2023: 13 Spiele, 682 Receiving Yards, 2 Touchdowns – PFF Grade 75,4

Ja’Tavion Sanders ist sehr athletisch, beweglich und explosiv, das wirkt sich auch positiv auf seinen Release aus. Als Receiver (Route Running, Seperation, Ball Catcher) ist er abgesehen von Brock Bowers und mit Abstrichen Erick All der kompletteste Spieler der Klasse. Ein wenig negativ ist manchmal seine Balance und sein Blick für den Ball. Teilweise wirkt er eher wie ein großer Receiver.

Ein großes Thema ist sein Blocking. Von der Physis und der Kraft sollte er zumindest ein solider Blocker sein können. Aber sowohl technisch als auch vom Verhalten her wirkt er verloren und weiß nicht was er machen soll. Sein Blocking, egal ob im Passing oder im Running Game hat überhaupt kein Einfluss. Das limitiert seine Rolle merklich.

Draftrunde: 2. – 3. Runde

Cade Stover – Ohio State

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Größe und Gewicht: 6ft4, 251lbs

Stats 2023: 9 Spiele, 576 Receiving Yards, 5 Touchdowns – PFF Grade 75,6

Cade Stover ist ein guter, solider Allrounder. Das gilt sowohl für das Fangen als auch für das Blocken. Er ist nirgendwo richtig überragend, fällt aber auch nirgends richtig runter. Gerade technisch ist er in vielen Bereichen schon sehr weit. Die Athletik könnte ihm aber ein bisschen ein Strich durch die Rechnung machen. Er hat nicht die Physis für ein super Blocker. Gleichzeitig fehlt ihm die Geschwindigkeit und die Beweglichkeit um als Receiver auf das nächste Level zu kommen. Dies führt auch zu Problemen beim Freilaufen, sodass er häufig in Contested Catch Situation kommt, die er dann häufig gut meistert.

Das Komplett Paket könnte für viele NFL Teams interessant sein, die etwas Konkurrenz in ihren Tight End Room bringen wollen. Er kann eine sehr gute Nummer 2 sein oder eine Schwachstelle deutlich upgraden. Potenzial für einen Top10 Tight End in der NFL hat er vermutlich eher weniger. Für die Packers sollte das Profil nicht besonders attraktiv sein.

Draftrunde: 3. Runde

Theo Johnson – Penn State

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Größe und Gewicht: 6ft6, 264lbs

Stats 2023: 12 Spiele, 341 Receiving Yards, 7 Touchdowns – PFF Grade 62,5

Theo Johnson ist einer der größten Tight End der Klasse und das hat einen enormen Einfluss. Er hat ein großen Catch Radius und kann enge Duelle um den Ball häufig für sich entscheiden. Trotz der überdurchschnittlichen Größe, fällt er insgesamt athletisch nicht besonders zu den anderen Tight Ends ab. Im Gegenteil er hat einen RAS von 9,93 (Relative Athletic Score / mathematischer Vergleichswert für Athletik). Das zeigt unter anderem auch beim 40 Yard Dash. Dort war er unter den relevanten Prospects der mit Abstand schnellster.

Im College hat sowohl Inline als auch im Slot und sogar als Wideout gespielt. Dieses Gesamtpaket macht ihn als Allrounder sehr interessant. Vor allem durch seine Physis und seine Power hat er noch viel Potenzial als Blocker. Aber das ist auch das Negative. Er müsste als Blocker noch besser sein. Zudem war er bei Penn State kein klarer Starter und war nicht so konstant wie z.B Stover oder Sinnott. Aber das Potenzial könnte dafür sorgen, dass er trotzdem vor ihnen ausgewählt wird.

Draftrunde: 3. – 4. Runde

Ben Sinnott – Kansas State

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Größe und Gewicht: 6ft4, 245lbs

Stats 2023: 11 Spiele, 676 Receiving Yards, 6 Touchdowns – PFF Grade 82

Ben Sinnott ist ähnlich wie athletisch wie Theo Johnson, aber das äußert sich eben nicht in der Long Speed, sondern vor allem in der Beweglichkeit. Er ist außerordentlich beweglich für einen Tight End, hat allerdings größere Probleme sich genug Platz vom Gegner zu schaffen. Insgesamt als Receiver zwar sicher, hat aber durch die Größe (6’4) mit die kleinsten Arme und Hände der Top Tight Ends. Das macht ihn am Catchpoint nicht so interessant und ist ein schlechtes Zeichen für die Contested Catches. Aber die Beweglichkeit hilft ihm bei Yards after Catch.

Ähnlich wie Theo Johnson, kann er ein starker Blocker werden, aber während Johnson eher ein guter Pass Blocker werden kann, sind die Stärken bei Sinnott klar im Run Blocking. Gerade auch als Lead Blocker (läuft vor dem Runningback) macht er extrem starke Blocks. Aus meiner Sicht wäre Sinnott damit auch ein Kandidat als Fullback/H-Back in der NFL eine Rolle finden zu können.

Draftrunde: 3. – 4. Runde

Erick All – Iowa

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Größe und Gewicht: 6ft5, 250lbs

Stats 2023: 7 Spiele, 299 Receiving Yards, 3 Touchdowns – PFF Grade 72,4

Erick All könnte deutlich später gehen als die anderen genannten, obwohl er teilweise deutlich mehr Potenzial mitbringt. All verletzte sich in den letzten zwei Saisons zweimal sehr schwer. 2022 hatte er eine „Spiral-Operation“ und fiel quasi die komplette Saison aus. In der letzte Saison hatte er nur 7 Einsätze, aufgrund eines Kreuzbandrisses. Aber in den paar Spielen hat er sehr viel Potenzial gezeigt. Er ist größer als die bisher genannten (bis auf Theo Johnson) und dementsprechend mehr Physis.

Gleichzeitig wirkt er insgesamt sehr athletisch. Er bringt mehr Potenzial als Blocker mit als viele anderen und kann den vollen Route Tree laufen. Aber passend zu seinen gesundheitlichen Fragezeichen kommt eben die geringe Sample Size. Er hat insgesamt wenig auf dem Platz gestanden und hatte dafür recht viele Drops. All ist ein Talent, was man gegeben falls erstmal entwickeln muss.

Draftrunde: 4. – 5. Runde

Die bisher vorgestellten Tight Ends könnten alle bereits in Runde 3 vom Board gehen. Die folgenden Kandidaten wären dann eher was für Tag 3 (Runde 4-6):

  • Dallin Holker – Colorado State – Spektakuläre Catches; sehr verlässlicher Receiver; Potenzial als Blocker; zu wenig Konstanz
  • Jared Wiley – TCU – extrem groß, dafür sehr athletisch; Deep Target; kein guter Route Runner; große Balance Probleme; Kein Blocker trotz Physis
  • Jaheim Bell – Florida State – ehemaliger Runningback und so spielt er auch (Movements, Cuts, Running Qualitäten); Speed Probleme; kein guter Athlet, klein für einen Tight End; zu viele Drops  
  • AJ Barner – Michigan – Blocking Tight: starker Blocker; kein guter Athlet; kein guter Receiver
  • Tip Reiman – Illinois – groß und schwer und dafür sehr athletisch; Als Blocker weiter als viele; wenig Erfahrung als Pass Catcher; fehlende Agilität
  • Tanner McLachlan – Arizona – Yards after Catch; gute Hände; gute Athletik; Kraft und Maße nicht ideal; Route Running hat Verbesserungspotenzial; fehlende Konstanz als Blocker  

Wenn ihr mehr zu den anderen Positionen erfahren wollt, dann findet ihr unsere Artikel hier:

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