Ty'Ron Hopper - Der Linebacker für die Tiefe?

Nach Runningback Marshawn Lloyd haben sich die Packers, mit dem zweiten Pick in der dritten Runde, erneut für einen Inside Linebacker, für Ty’Ron Hopper, entschieden. Nach Edgerrin Cooper hat General Manager Brian Gutekunst mit Hopper auch einen Double Down bei den Off-Ball-Linebackern.

Dieser Need ist vermutlich auch sehr nötig gewesen. Zum einen, weil die Packers sich in der Offseason von Linebacker De’Vondre Campbell getrennt hatten. Zum anderen aber auch, weil mit dem neuen Defensive Coordinator Jeff Hafley auch ein neues 4-3 Base Scheme implementiert werden könnte.

Hierbei gibt es in der Base-Defense eben einen Spot bei den Off-Ball-Linebackern mehr auf dem Feld. Natürlich wird immer weniger Base-Defense gespielt und die Packers sind aufgrund der Draftpicks und der sonstigen Verstärkungen im Defensive Backfield auch sehr gut gewappnet eine 4-2-5 Nickel Defense spielen zu können. Nichtsdestotrotz wird der dritte Inside Linebacker eine gewisse Prozentzahl an Snaps in der Base bekommen und dazu ist Hopper ein sehr guter Fit. Vielleicht haben die Packers hier etwas gereached – also ihn im Verhältnis zum Konsens Draftboard zu früh ausgewählt – dies werden wir aber bei seinen Stärken und Schwächen noch genauer erläutern.

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Stärken

Seine Vision, gepaart mit seiner Spielintelligenz und der Explosivität aus dem Stance sind wohl die größten Stärken von Hopper. Er kann wahnsinnig gut das jeweilige Gap des Runners identifizieren, sodass er relativ wenig zulässt. Genau dieselbe Eigenschaft spiegeln seine 49! Pressures in den vergangen beiden Jahren in Missouri wieder.

Zusätzlich ist Hopper aber auch so flexibel und agil, dass er den gegnerischen Lead-Blockern ausweichen und so den Weg zum Ballträger finden kann.
Auch in der Coverage kam Hopper in Missouri zur Geltung. Gerade in der Slot-Coverage musste er des öfteren Runningbacks und Tight Ends im Pass covern. Dazu hat er definitiv auch den Long-Speed, um die Targets auch in der nötigen Tiefe spiegeln zu können.

Neben seinen Skills als Linebacker war Hopper auch Stammspieler in den Special Teams. So kam er dort, in seiner bisherigen Karriere auf 468 Snaps. Hier sollte es Hopper auch eher leichter haben sich verdient zu machen und schnell an einen Starting Spot kommen können.

Schwächen

Eine große Schwäche von Hopper ist seine zu geringe Masse und damit seine teilweise eklatanten Nachteile in der Stärke und in der Power. Sicherlich kann er da noch einiges an Muskelmasse zulegen, aber das muss er auch tun, sonst wird er eher für Missed Tackles bekannt werden.
Aufgrund dieser Tatsachen wurde er schon bereits des öfteren im College, auch von Runningbacks, geschlagen und abgeschüttelt.
Bei Hopper stehen dadurch allein vergangene Saison 17 Missed Tackles in den Büchern, das sind ca. zwei pro Spiel und das “nur” auf College-Level.

In Coverage hat er so auch deutliche Nachteile im Eins gegen Eins Duell gegen den Gegner, aber auch in Zone-Coverage brilliert Hopper noch nicht, sodass er manchmal Probleme bekommt sich zwischen Gegner, Zone und Ball zu orientieren.

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Erwartungen in der NFL

Die Schwächen klingen beim ersten Lesen natürlich sehr besorgniserregend. Es sind allerdings zum größten Teil Schwächen, die er entweder selbst, indem er mehr Muskelmasse aufbaut und somit stärker wird, oder durch detailliertes Defense-Scheme-Coaching, ausmerzen kann.

Die Vorteile, seine Spielintelligenz, seine unbeschreibliche Vision, seine Aggressivität und Explosivität geben Ty’Ron Hopper daher eine sehr hohe Upside, wodurch er, wenn er sich dementsprechend weiterentwickelt, eine realistische Chance hat sich einen Stammplatz in der NFL zu erkämpfen.

Für die nächste Saison sollte es bei Hopper allerdings in erster Linie heißen, dass er selbst ausreichend viel an sich arbeitet und dass er über die Special Teams einen Weg zu mehr und mehr Spielzeit findet, denn dort bringt er eine immense Erfahrung mit und kann den Packers ad hoc weiterhelfen.

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